Wilhelm Bersch

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Wilhelm Bersch (vor 1918)

Wilhelm J. K. Bersch (* 16. Juni 1868 in Baden bei Wien; † 1. Oktober 1918) war ein österreichischer Chemiker und Agrarwissenschaftler.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Bersch besuchte die Volksschule an seinem Geburtsort und danach das dortige Gymnasium, darauf folgend das in Wien, lernte ab Herbst 1884 an der höheren landwirtschaftlichen Schule Francisco Josephinum in Mödling, erwarb im Sommer 1887 das Reifezeugnis. Er diente als Einjährig-Freiwilliger vom 1. Oktober 1887 bis zum 30. September 1888, bestand Weihnachten 1888 das Reserveoffiziersexamen und wurde zum Lieutenant der Reserve ernannt. Im Herbst 1887 wurde er an der Wiener k.k. Technischen Hochschule immatrikuliert und studierte Chemie und chemische Technologie unter anderem bei Bauer und Oser. Ab 1888 studierte er an der Universität Leipzig und war dort im II. chemischen Laboratorium von Wilhelm Ostwald tätig. Er dissertierte 1891 Über die Umsetzung von Oxyden und Hydroxyden schwerer Metalle mit Halogenverbindungen der Alkalien.

Er arbeitete an mehreren wissenschaftlich-technischen Einrichtungen Österreichs, so 1891 bis 1894 als Assistent an der Versuchsanstalt für Zuckerindustrie Wien. Ab 1894 war er an der k. k. Landwirtschaftlich-chemischen Versuchsstation in Wien (siehe: Taborstraße 90–92) als Assistent tätig. Als innerhalb der Versuchsanstalt am 1. November 1901 die Abtheilung für Moorcultur ihre Tätigkeit aufnahm, wurde Bersch deren Leiter.[1] Die Abteilung hatte die Aufgabe, „die Moorkultivierung und Torfverwertung nach jeder Richtung zu fördern, nachdem in der damaligen Doppelmonarchie viele Moore vorhanden waren, aber brach lagen.“[2]

Er lehrte ab 1908 als Honorardozent an der k.k. Hochschule für Bodenkultur; 1915 wurde ihm der Titel außerordentlicher Professor verliehen.

Im Herbst 1916 schied Bersch aus dem Staatsdienst und engagierte sich fortan im Rahmen der entstehenden Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft für Oesterreich.[3]

Bersch veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen zu chemischen und landwirtschaftlichen Themen, war Redakteur mehrerer chemischer und agronomischer Zeitschriften, zum Beispiel der Zeitschrift für das ländliche Versuchswesen in Oesterreich und der Mittheilungen des Vereins zur Verbreitung landwirtschaftlicher Kenntnisse.

Er erhielt das Ehrendiplom der Jubiläumsausstellung 1898 Wien.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur/Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vita in Berschs Dissertation.
  • Deutsches Biographisches Archiv, I 92,140;II 111,170-172.
  • Herm. Cl. Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Bd. 1, Wien 1902.
  • Johann Christian Poggendorff: J.C. Poggendorff's Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften, Leipzig, Bd. IV, Teil 1, 1904.
  • Herrmann A. L. Degener: Wer ist's? : Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien nebst Bibliographien, 4. Ausg., Leipzig 1909.
  • Kürschners Deutscher Literaturkalender, 36/1914.
  • Gerfried Eder: Vom Wettergarten der k.k. Moorforschung zur meteorologischen Beobachtungsstation in Gumpenstein. In: Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein (Hrsg.): 50 Jahre meteorologische Beobachtungen in Gumpenstein 1955–2004. 29. November 2005 (PDF).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. K. k. Landwirthschaftlich-chemische Versuchsstation in Wien. In: Oesterreichische Forst- und Jagd-Zeitung. Illustrirtes Wochenblatt für Forstwirthschaft und Holzhandel, Holzindustrie, Jagd und Fischerei, Nr. 46 (985)/1901 (XIX. Jahrgang), 15. November 1901, S. 369, Spalte 1. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ftz
  2. Eder: Vom Wettergarten (…), S. 7.
  3. Tagesneuigkeiten. (…) Prof. Dr. Wilhelm Bersch †. In: Wiener Landwirtschaftliche Zeitung. Illustrierte Zeitung für die gesamte Landwirtschaft, Nr. 83 (5401)/1918 (LXVIII. Jahrgang), 16. Oktober 1918, S. 659 Mitte. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wlz